21.08.2004 · Zu welchen Taten gut funktionierende Mannschaften fähig sind bekam Andrea Graus hautnah zu spüren. Die nach drei Etappen in Front liegende österreichische Nationalfahrer wurde gestern Morgen beim Frauenrennen auf Lichtenbol im Hauptfeld eingemauert.
So glücklich und strahlend sich Graus vom RC Elk Tirol als Gesamtführende nach der dritten Etappe am Donnerstag Abend in Truchtelfingen noch präsentierte, so frustriert, ent täuscht und niedergeschlagen fuhr sie nach der Freitagsetappe wortlos davon. Die Alleinkämpferin hatte gegen die Macht und den Coup der Mannschaften Equipe Nürnberger und ihren schweizerischen Konkurrentinnen vom team-next 125 keine Chance.
Nachdem der Korso mit dem Feld der Fahrerinnen, die bei der Hauptstelle der Volksbank Tailfingen gestartet waren, auf Lichtenbol angekommen war, ging es mit fliegendem Start in den vier Kilometer langen Rundkurs auf der Europäischen Wasserscheide.
Auch auf der letzten Etappe bekamen die Zuschauerin Tailfingen ein spannendes Rennen zusehen.
Von Beginn an setzten sich Monika Furrer mit Liane Bahler und als zweites Paar die niederländische Yvonne Leezer mit Karin Aune vom schwedischen Team vom Hauptfeld ab. In diesem befand sich die Gesamtführende Graus und wurde dort förmlich eingemauert. Gemächlich spulte dieser Tross seine Runden ab und ermöglichte mit dieser Fahrweise dem führenden Quartett, seinen Vorsprung bis auf viereinhalb Minuten auszubauen.
Furrer und Bahler setzten sich im weiteren Verlauf ab. Klar war, dass dieses Duo die Siegerin unter sich ausmachen würde. Letztendlich war es Liane Bahler, die sich im Schlussspurt knapp gegen Monika Furrer durchgesetzt hatte. Monika Furrer, die beste Juniorin im Vorjahr, übernahm mit dem zweiten Platz die Gesamtführung und schlüpfte in das gelbe Trikot der Spitzenreiterin.
Die vierte Etappe der Nachwuchsfahrer ging an Hannes Wurster vom RV Wendelsheim. Er sicherte sich den Lichtenbol-Sieg vor den beiden Tailfinger Lokalmatadoren Ralf Berger und Benjamin Conzelmann vom Team Adicom, die wiederum eine tolle Moral an den Tag legten.
Teamkollege Fabian Schaar, der nach seinen drei bisherigen Siegen mit deutlichem Vorsprung das Feld anführt, fuhr diesmal für die Mannschaft.
von Schwarzwälder Bote, 21.08.2004