Trixi Worrack wiederholt ihren Vorjahressieg
Titelverteidigerin triumphiert
24.08.2007 · Die Schwedin Monika Holler gewinnt das Schlussrennen: "Ich freue mich riesig"
Die schwedische Sprint-Königin Monika Holler hat gestern auf dem schnellen Kurs in Tailfingen triumphiert. Die Siegerin der Gesamtwertung heißt aber wie im Vorjahr Trixi Worrack.
ALBSTADT. Vor einer riesigen Zuschauerkulisse gab die versammelte Weltklasse noch einmal ihr Bestes. Dass das Rennen von der Taktik geprägt werden würde, war von vorne herein klar, da das Profitearn Equipe Nürnberger mit Trixi Worrack und Andrea Graus gleich zwei Fahrerinnen vorne hatte. Sie mussten nur verhindern, dass Nicole Brändli (Bigla) und die Nicole Cooke (Raleigh) ausreißen, die 13 Sekunden zurück lagen. Alle anderen im 85-köpfigen Feld hatten praktisch keine Chance mehr auf den Gesamtsieg, der 40 Punkte für die Weltrangbestenliste einbrachte.
"Entweder gibt es einen Bummelzug oder Tempo ohne Ende", prophezeite Moderator und Cheforganisator Ulrich Bock. Schon nach der ersten Runde war klar, dass es voll zur Sache geht. Das unter Zugzwang stehende Bigla-Team attackierte wie wild und zwang die Nürnberger Profis mitzugehen. Schnell zog sich das Feld in die Länge, nach den ersten paar Runden kamen einige Fahrerinnen nicht mehr mit und wurden sukzessive von den Kommissären aus dem Rennen genommen.
Spannend wurde es in der fünften Runde, in der die erste Sprintwertung anstand. Holler, die schon am Mittwoch in Pfeffingen zwei Sprints gewonnen hatte, zog unerbittlich an und raste vor den Amerikanerinnen Katheryn Curi und Meredith Miller über die Linie. Damit war klar, dass sie das weiße Volksbank Tailfingen-Jersey der besten Sprinterin behalten würde. Lässig im Feld mitschwimmen konnte Emma Pooley (Team Specialized), ohne Gefahr zu laufen noch ihr weiß-orangenes Komma-Bergtrikot zu verlieren.
Monika Holler entschied die letzte Etappe des Albstädter Rennens für sich. Die Schwedin feierte ihren ersten Sieg bei einem großen internationalen Rennen.
In der sechsten Runde erfolgte der erwartete Angriff der beiden Schweizer Profiteams. Nikki Egyed (Raleigh) und Noemi Cantele (Bigla) spurteten davon um ihren Teamkolleginnen Cooke und Brändli vielleicht doch noch zum gelben Trikot zu verhelfen. Doch die Nürnberger konterten sofort und stellten die Ausreißerinnen auf der nächsten 2,6 Kilometer langen Runde.
Doch die Ruhe währte nicht lange. Nur zwei Minuten später gab die Amerikanerin Lauren Franges am kleinen Anstieg in der Lange Straße Punch auf die Pedale. Als Aufpasserin von der Euqipe Nürnberger ging Claudia Stumpf mit, T-Mobüe schickte Anke Wichmann auf die Reise, Bigla war mit Monika Furrer vorne vertreten und Specialized mit Birgit Söllner. Bereits in der zehnten Runde lag das Quintett 300 Meter vor dem Hauptfeld aus dem sich in der 14. Runde die spätere Siegerin Holler mit der Belgierin Karen Steurs im Schlepptau löste.
"Es war zwar unheimlich hart vorne heran zu kommen, aber ich habe mich gut gefühlt und habe durchgezogen", sagte die 23-jährige Schwedin, die auf jeden Fall bei der Weltmeisterschaft Ende September in Stuttgart dabei sein wird und sich gute Chancen auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Peking ausrechnet.
Die siebenköpfige Spitzengruppe vergrößerte ihren Vorsprung innerhalb von zehn Runden auf 50 Sekunden, Gefahr für das gelbe Trikot von Worack bestand aber nicht. Schließlich lagen Furrer und Steurs fast zwei Minuten hinter Worrack zurück. Dass das Tempo im Hauptfeld doch noch einmal anzog lag an Cantele, die wenigstens aufs Podium wollte und in der 31. Runde einen Angriff startete. Zwar kam sie nicht weg, aber immerhin hatte die Tempoverschärfung dafür gesorgt, dass sie bis auf eine halbe Minute an die Spitze herankamen.
Im Schlusssprint löste sich Holler schon frühzeitig von der Gruppe und überquerte mit hochgerissenen Armen ein paar Meter vor Wichmann und Stumpf die Ziellinie: "Ich freue mich riesig", jubelte die kleine Schwedin, "das ist mein erster Sieg bei einem großen internationalen Rennen."
von Zollern-Alb-Kurier, 24.08.2007
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