24.08.2008 · Albstadt-Pfeffingen. In puncto Energie und Erfolgswillen standen die »Jedermänner« den Profi-Fahrerinnen in nichts nach. Etliche der rund 100 Teilnehmer des Rennens im Vorprogramm des Samstag-Laufs des Frauen-Etappenrennen kämpften auf den vier Runden der Bergetappe von Pfeffingen über Onstmettingen, Stiegel und Langenwand verbissen um Sekunden und zogen kurz vor dem Zielstrich den Spurt nochmals an.
Ulrich Bock, der Moderator des Rennens, freute sich über die rege Beteiligung. Die Hobby-Radrennfahrer aus einem Umkreis von 200 Kilometern hätten die Gelegenheit genutzt, unter professionellen Bedingungen, mit Zeiterfassung, Streckenposten und Betreuung, auf die Strecke zu gehen. Sie kamen aus dem Raum Stuttgart, vom Bodensee, aus Baden und Bayern. »Wir sind mit Lob überschüttet worden«, sagte Bock. Jeder Radfahrer hatte einen Transponder erhalten, so dass die Resultate sofort per Computer ausgewertet wurden. Doch einige Male gab es ein Fotofinish: Dann musste das Videoband herhalten.
Beim Jedermannrennen gaben die Fahrer alles.
124 Helfer hatten die Veranstalter insgesamt eingesetzt. Eine davon war Gisela Bitzer, Schriftführerin des Wintersportvereins Pfeffingen. Ihr oblag es, bis 19 Uhr bereitzustehen, um im Notfall die Strecke zu sperren und nach Ende des Rennens die Begleitfahrzeuge umzuleiten.
Ihr Kollege Markus Mootz stand in gelber Warnweste in der Kurve nach Start und Ziel. Er musste die Radler am Schluss des Rennens auf den richtigen Weg bringen. Zu seiner Ausrüstung gehörte ein schwerer Hammer. »Den brauchen wir, um Markierungsnägel einzuschlagen«, erklärte Mootz, der dem Radsportverein Tailfingen angehört.
Die kleinen und großen Zuschauer feuerten die Freizeit-Radrennfahrer lautstark mit Applaus, Ratschen, Träten und einer Kuhglocke an - auch der Letzte erhielt einen Anschub. Einige gaben auf, ein Fahrer kam mit Schrammen und schwarzen Händen ins Ziel: Die Kette war ihm abgesprungen, und er hatte versucht, sie wieder zu montieren. Auch etliche platte Reifen waren zu verzeichnen. Etappensieger war Zdenek Peceny (RSV Friedrichshafen), der schnellste Jugendliche Werner Müller-Schell. Bei den Senioren landete der Ostdorfer Wolfgang Haug vorne, bei den Masters Willi Haßler und bei den Frauen die gebürtige Albstädterin Susanne Conzel-mann. Die Stimmung stieg anschließend, als die Fahrerinnen des Frauen-Etappen-Rennens auf die Strecke gingen.
von Schwarzwälder Bote, 24.08.2008